Telefonat mit Klopp? „Ganz sicher nicht“ 

 

RB Leipzig ist dank des souveränen 2:0 in Mainz weiterhin ungeschlagen. Trainer Marco Rose lobte seine Mannschaft und äußerte sich wiederholt zu Jürgen Klopps Wechsel zu Red Bull.

Rose zufrieden mit seiner Mannschaft

Weniger Torschüsse (11:16) und weniger Ballbesitz (46 Prozent) hatten die Sachsen am Samstagnachmittag in Mainz. Dennoch behielten sie eigentlich über die volle Distanz die Kontrolle über das Spiel, das spätestens in der 37. Minute endgültig auf Seiten von RB gekippt war, als Kapitän Willi Orban den Treffer zum 2:0-Endstand erzielte.

Rose: „Wir haben sehr stark verteidigt“

„Ich bin heute vor allen Dingen einverstanden mit der Leistung“, sagte RB-Coach Rose bei Sky. „Das war sehr leidenschaftlich, willensstark, in den richtigen Momenten auch mit Kontrolle und Fußball mit einfachen Lösungen. Eine reife Leistung meiner Mannschaft.“

Sein Team hatte jedenfalls seine Vorgaben erfüllt, verriet der 48-Jährige: „Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass ich hier keine 70 Prozent Ballbesitz brauche, weil dann kriegst du gegen Mainz Probleme.“ Leipzig fand die richtige Balance, überließ dem FSV oftmals den Ball, stand in der eigenen Hälfte aber einmal mehr sehr sicher und bestätigte, warum man die beste Defensive der Liga stellt (erst zwei Gegentore).

„Ich finde, dass wir diesen Rhythmus gut hinbekommen haben, wir haben sehr stark verteidigt“, befand auch Rose, dem aber freilich nicht alles am Auftritt seiner Mannschaft imponierte. „Wir müssen das Spiel eher zumachen“, spielte der Ex-BVB- und Gladbach-Coach auf Benjamin Seskos Chancenwucher rund um die 70. Minute an.

Rose über Klopp: „Jeder doch sein eigenes Leben“

Nicht aber nur das Sportliche fand in der mit 30.100 Zuschauern gut gefüllten Mewa Arena Platz. Rund eineinhalb Wochen, nachdem Jürgen Klopps Engagement bei Red Bull öffentlich kommuniziert worden war, hatten die Mainzer Anhänger ihrem Ärger über diesen Schritt freien Lauf gelassen und sich in Form von Spruchbändern an Klopp, der sich während seiner Amtszeit in Mainz (2001-2008) große Verdienste erarbeite hatte, gewandt. „Alles was wir Dich haben werden lassen, hast Du vergessen?“, etwa hieß es auf einem Spruchband. Auf einem anderen „Bist du bekloppt?“, sowie „Klopp: Ich mag Menschen, bis sie mich enttäuschen“.

Rose, der nach dem Spiel natürlich auch zu diesem Thema befragt worden war, antwortete gelassen: „Ich glaube, dass ungefähr 34.936 Zuschauer Kloppo dafür lieben, dass er hier eine Ära geprägt hat. Jeder hat doch irgendwo sein eigenes Leben und das Recht, sich frei und selbst für Dinge zu entscheiden. Und das muss nicht jeder mögen oder lieben – und das kann man dann auch gerne kundtun. Aber ich habe es nicht mitbekommen, also kann’s auch gar nicht so wild gewesen sein.“

Den Ex-Reds-Coach vor dem enorm wichtigen Champions-League-Duell am Mittwoch gegen Liverpool (21 Uhr, LIVE! bei kicker) nun zu kontaktieren, um etwa nach Rat zu fragen, käme Rose derweil überhaupt nicht in den Sinn. „Kloppo ist auf Mallorca, kümmert sich um seinen Hund, seine Frau und seine Kinder. Den werde ich ganz sicher nicht anrufen.“

 

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