Die Mannschaft von Borussia Dortmund dürfte sich auch am Samstag im Spiel gegen RB Leipzig weitgehend von alleine aufstellen, die Personallage beim BVB bleibt extrem angespannt.
Borussia droht Rumpfkader gegen Leipzig – Nur Anton könnte zurückkehren
Der Ausspruch „Haste Sch**** am Schuh, haste Sch**** am Schuh“ gehört im Ruhrpott zum Standardrepertoire aller Theken- und Stammtischphilosophen. Übersetzt heißt er so viel wie: Wenn du ohnehin gerade kein Glück hast, dann kommt meist auch noch Pech dazu. Borussia Dortmund kann davon derzeit ein Lied singen. Als wären drei Auswärtsniederlagen binnen sieben Tagen und insgesamt fünf Auswärtsniederlagen in Serie nicht für sich genommen schon dramatisch genug, wird die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin auch noch von einer extremen Verletzungsmisere gebeutelt – die zumindest in Teilen mitverantwortlich ist für die jüngsten Negativ-Ergebnisse.
Rückkehrer Anton – und sonst?
Am Dienstag im Pokalspiel beim VfL Wolfsburg (0:1 n. V.) etwa saß in Marcel Sabitzer nur noch ein gestandener Feldspieler auf der Bank, der Rest bestand aus Akteuren aus der schwarz-gelben U 23, die den meisten TV-Zuschauern gänzlich unbekannt gewesen sein dürften.
Aussicht auf eine deutliche Besserung steht vor dem wichtigen Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig am Samstag kaum. Einzig Waldemar Anton – in Wolfsburg noch nicht fit – könnte zum Kader stoßen. Alle anderen verletzten Spieler – Niklas Süle, Yan Couto, Julian Ryerson, Karim Adeyemi, Julien Duranville und Giovanni Reyna – verbleiben im Lazarett.
Kräftezehrende Partie in Wolfsburg
Wenn es ganz blöd läuft für den BVB, drohen aus den Nachwirkungen der 120 Pokal-Minuten in Wolfsburg gar weitere personelle Einschränkungen: So kämpfte Gregor Kobel während der Partie mit leichteren Problemen, Felix Nmecha verletzte sich an der linken Schulter, biss aber in der Schlussphase auf die Zähne. Zahlreiche weitere Akteure waren kräftemäßig am Limit – und haben nur wenig Zeit zu regenerieren.
Das ursprünglich als öffentliche Einheit angekündigte Training am Mittwoch entfiel mangels fitter Spieler, die Profis arbeiteten stattdessen individuell in der Fitnesshalle, ehe sie den Fans am Trainingsgelände Autogramm- und Fotowünsche erfüllte. Aus welchem Personal genau Sahin gegen RB schöpfen kann, darüber wird der BVB-Trainer am Freitag in der obligatorischen Pressekonferenz Auskunft geben. Details der Aufstellung gibt der 36-Jährige dort in der Regel nicht preis, sondern macht ein Geheimnis um seine konkreten Überlegungen, um den Gegner im Vagen zu halten. Derzeit aber reicht schon ein Blick aufs Lazarett, um zu erahnen, mit welchen elf Spielern die Dortmunder in die Partie gehen. Geheimdienstliche Spionagemittel können sich die kommenden Gegner daher sparen.
