Wanner als Wirtz-Nachfolger? Die einzige Chance will Leverkusen gar nicht 

 

Bayer 04 muss sich auf den Abschied von Florian Wirtz vorbereiten. Ein Nachfolge-Kandidat ist Heidenheims Paul Wanner. Doch die einzige wirklich realistische Chance auf die Bayern-Leihgabe möchte Leverkusen gar nicht eröffnet bekommen.

Münchner Toptalent im Fokus

Sein Name geistert schon seit geraumer Zeit  um die BayArena. Dass Paul Wanner, hochtalentierter Mittelfeldspieler des FC Bayern München und derzeit an den 1. FC Heidenheim verliehen, von seinem Profil her ein heißer Kandidat beim deutschen Double-Gewinner sein muss, wenn es um einen möglichen Ersatz von Nationalspieler Florian Wirtz geht, ist selbstredend. Und tatsächlich steht der 18-Jährige, der noch bis 2027 an den Rekordmeister gebunden ist, beim Werksklub hoch im Kurs.

Wanner ist die inverse Version von Wirtz

Logisch, bringt der Linksfuß doch alle Voraussetzungen mit: technisch beschlagen, spielintelligent, kreativ und torgefährlich. 3,33 lautet sein höchst respektabler kicker-Notenschnitt in der aktuellen Bundesligasaison, in der er in neun Einsätzen bislang insgesamt zwei Treffer erzielt und einen vorbereitet hat. Fünf Torerfolge in 14 Pflichtspielen für den 1. FC Heidenheim können sich ebenfalls sehen lassen – gerade für einen so extrem jungen Spieler.

Wanner, der beim FCH meist als Zehner oder sonst leicht halbrechts im offensiven Mittelfeld eingesetzt wird, ist so etwas wie die inverse Version von Rechtsfuß Wirtz, der seinerseits gerne über die halblinke Position kommt, um dann zur Mitte ziehend mit seinem starken Fuß zum Abschluss zu kommen. So dass er auch gut gemeinsam mit Wirtz spielen könnte.

Bayers Idealvorstellung lautet Wirtz und Wanner

Dies ist nämlich die Leverkusener Idealvorstellung. Zum einen, dass Wirtz (Vertrag bis 2027) sein Arbeitspapier bei Bayer 04 um zumindest ein Jahr verlängert und erst 2026 und nicht schon nach dieser Saison den Schritt zu einem absoluten europäischen Topklub nimmt. Zum anderen, dass dessen potenzieller Ersatz schon ein Jahr früher verpflichtet wird, um sich eingewöhnen zu können und nicht als Wirtz-Nachfolger sofort nach seinem Wechsel funktionieren zu müssen.

Auch aus Wanners Sicht wäre ein Transfer nach Leverkusen schlüssig, würde dieser doch den nächsten Schritt nach den Stationen bei Zweitligist Elversberg in der vergangenen und Erstligist Heidenheim in der laufenden Spielzeit darstellen. Mit der Perspektive, nach Auftritten in der Conference League aktuell wahrscheinlich die große Bühne Champions League in Leverkusen betreten zu können, wo sich schon so viele Talente glänzend weiterentwickelten.

Die Bayern werden den Stanisic-Fehler nicht wiederholen

Doch die Wahrscheinlichkeit, das Toptalent Wanner verpflichten zu können, ist für Bayer 04 eher als gering einzustufen. Weil die Bayern – anders als in der Double-Saison mit Josip Stanisic leidvoll praktiziert – den direkten Konkurrenten nicht noch einmal stärken möchten. Einen solchen Fehler werden sie an der Säbener Straße – zumal in potenzierter Form – nicht wiederholen wollen.

Dass die Münchner Wanner nach Leverkusen abgeben, ist nämlich nur in einem Szenario wahrscheinlich. Nämlich dann, wenn Wirtz zum Rekordmeister wechseln sollte. Doch dieses Szenario wiederum möchten sie in Leverkusen am liebsten doppelt vermeiden: Wirtz soll nicht schon 2025 gehen und schon gar nicht nach München.

Geht Wirtz nach München, fehlt Wanner dort die Perspektive

Kommt es doch dazu, besäße Wanner angesichts des deutschen Traumduos mit Florian Wirtz und Jamal Musiala bei den Bayern keine wirkliche sportliche Perspektive, um sich mit regelmäßigen Einsätzen weiterzuentwickeln. Ein Abschied aus München wäre dann mehr oder weniger zwingend. Und die Münchner könnten sich mit Wanners Verkauf nach Leverkusen einige der wohl 150 oder mehr Millionen Euro, die für Leverkusens Topstar als Ablöse fällig wären, von Bayer zurückzahlen lassen.

Wechselt Wirtz im Sommer 2025 aber nicht nach München, müssten die Bayern schon mit dem berühmten Klammerbeutel gepudert sein, um Wanner nach Leverkusen abzugeben, wo der dann im Duett mit Wirtz zaubern könnte. Vielmehr würde sich dann in München vielleicht eine echte Einsatzperspektive für den Teenager als Kreativ-Duo mit Musiala ergeben – und Leverkusens Chancen auf das Toptalent rapide sinken.

 

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