Mit Samuel Essende und Steve Mounié verpflichtete der FC Augsburg zwei Neue fürs Sturmzentrum. Doch das Duo kommt aktuell nicht an Phillip Tietz vorbei, der auch beim 1:1 in Wolfsburg traf.
Stürmer hat die Nase gegenüber zwei Neuen vorne
Phillip Tietz ist ein erfrischendes Charakter in einem Business voll angepasster Profis. Der 27-Jährige hat sich jahrelang hochgekämpft, bis er sich vor einem Jahr mit dem Wechsel zum FC Augsburg den Traum vom Bundesligaspieler erfüllte. Mit acht Toren legte er eine mehr als ordentliche Debüt-Saison hin, an die er derzeit nahtlos anknüpft.
In Wolfsburg sprintete Tietz perfekt in den Raum hinter der Viererkette, wo ihn Keven Schlotterbeck mit einem starken Pass bediente. Glück zwar für Tietz, dass Torwart Kamil Grabara völlig unnötig aus dem Tor kam. Augsburgs Stürmer behielt Ruhe und Übersicht und schob den Ball ins leere Tor. „Der Ball von Schlotti war überragend, das hätten wir öfter machen können“, schilderte er die Szene.
Für ihn war es der dritte Saisontreffer, hochgerechnet käme er damit auf eine zweistellig Anzahl am Saisonende. Tietz beschäftigte sich nach dem Abpfiff und dem späten Ausgleich jedoch weniger mit seiner persönlichen Leistung als mit der des Teams. „Es fühlt sich gerade echt scheiße an, trotzdem müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte er nach dem ersten Auswärtszähler der Saison, auf dem das Team aufbauen könne. „Es war definitiv ein kleiner Schritt.“
Die Minute passt zur Rückennummer
Tietz ging mit dem FCA-Vortrag kritisch um: „Wir haben das Spiel kaum bestimmt, haben viele Fehler gemacht, der erste Kontakt hat oft nicht gepasst, in der Offensive haben wir den Ball zu schnell verloren.“ Immerhin spendierte er der Defensivarbeit des Teams ein Lob, „gut verteidigt“ habe man zusammen.
Tietz selber dürfte seinen aktuellen Stammplatz untermauert haben. Steve Mounié, vom SC Brest gekommen, hinterlässt bisher keinen guten Eindruck, ist ohne Scorerpunkt. Samuel Essende traf zwar in Liga und Pokal dreimal, nahm sich zwischendurch aber mit einer Roten Karten selbst aus dem Konkurrenzkampf, ist derzeit erster Joker.
Tietz kann neben drei Toren auf einen Assist in der Bundesliga sowie ein Tor und eine Vorlage in der ersten Pokalrunde verweisen. Das Tor in Wolfsburg, das merkte er selbst an, war für den gebürtigen Niedersachsen ein besonderes: „Ich habe in der 34. Minute getroffen, die 34 war meine erste Trikotnummer bei Eintracht Braunschweig.“ Von dort war es ein langer Weg in die Bundesliga. Tietz hat ihn gemeistert, beweist dies mit Konstanz.