Er kehrt mit großer Hoffnung nach seinem erfolgreichen Leihjahr bei Double-Sieger Leverkusen zum FC Bayern zurück. Nun wird Josip Stanisic auf die Geduldsprobe gestellt.
Nach Außenbandriss im Knie
Es passierte im Training am Beginn der Woche vor dem Bundesligastart: Josip Stanisic zog sich einen Außenbandriss im rechten Knie zu, wurde operiert und absolviert nun Reha statt mit der Mannschaft durch die englischen Wochen zu jetten. Dabei sollte der 24-Jährige eigentlich die Position rechts hinten in der Viererkette einnehmen. Schließlich gilt der kroatische Nationalspieler nicht mehr als der Lehrling von einst. In Leverkusen avancierte er in der Rückrunde zum Leistungsträger und half beim Gewinn des Doubles mit. Seine beste Leistung zeigte er ausgerechnet beim 3:0 gegen die Bayern, als der Defensivspezialist zur Führung traf.
Nach der erfolgreichen Operation läuft derzeit alles nach Plan, wie der kicker erfuhr. Noch allerdings trägt Stanisic im Alltag eine Schiene, benötigt Krücken. Ein Außenbandriss im Knie ist in der Regel komplizierter, als wenn das Innenband betroffen wäre. Normalerweise wird eine Pause von bis zu vier Monaten veranschlagt. Läuft alles ohne Komplikationen, können es auch „nur“ drei werden. In Stanisics Fall wäre dies Ende November.
Bis dahin muss sich Trainer Vincent Kompany andere Lösungen einfallen lassen. In Wolfsburg (3:2) vertraute er auf Sacha Boey, der zwar in der Offensive Akzente setzte und ein Tor vorbereitete, allerdings auch einen Elfmeter verursachte und defensiv insgesamt wackelte. Gegen Freiburg beim 2:0 zog Joshua Kimmich von dieser Position aus immer wieder ins Zentrum. Er wäre der logische Kandidat, würde dadurch im Mittelfeld Platz für Joao Palhinha neben Aleksandar Pavlovic schaffen. Konrad Laimer hat in der vergangenen Saison auch schon Rechtsverteidiger gespielt. Oder bekommt bald Adam Aznou seine Chance? Der 18-jährige Marokkaner ist noch ohne Pflichtspiel bei den Profis, überzeugte in Marokkos Nationalteam aber bei seinem Debüt gegen Lesotho. Er wäre die nächste Entdeckung aus dem Campus. Wie einst Stanisic, der sich nach dem Umweg nun in Geduld üben muss, ehe er beim FC Bayern voll ein- und angreifen kann.
