Die Vorgabe von Alexander Blessin vor der Saison war klar umrissen: Sein St. Pauli soll unangenehm, ja eklig und vor allem eine Heimmacht sein. Bislang aber ist der Aufsteiger am heimischen Millerntor noch sieg- und torlos. Das soll sich am Samstag gegen Wolfsburg ändern.
Der Trainer sieht keine Heimmisere und spendet Trost für Saad
0:2 gegen Heidenheim, 0:0 gegen Leipzig, 0:3 gegen Mainz – das Warten aufs erste „Millern-Tor“ dauert seit drei Spielen an, der Trainer sieht dennoch keine Heimmisere. „Gegen Heidenheim haben wir ein sehr gutes Spiel und gegen Leipzig ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht.“ Tatsächlich war das große Manko weniger der Auftritt an sich als vielmehr die Chancenverwertung.
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Im Rückblick auf die jüngste Partie gegen Mainz hadert der 51-Jährige nach wie vor in erster Linie mit kapitalen individuellen Fehlern von Nikola Vasilj und Eric Smith, die früh die Weichen gestellt hatten. Seine Losung für den Samstag ist deshalb so klar wie einfach: „Gegen einen Gegner wie Wolfsburg müssen wir solche Fehler vermeiden. Wir müssen klar sein.“ Und die Heimatmosphäre nutzen: „Unsere Fans“, sagt Blessin, „sind unser Faustpfand.“
„Wir müssen gieriger sein“
Zweiter Ansatzpunkt zur Verbesserung ist die Chancenverwertung. „Wir müssen die richtigen Momente für uns nutzen“, fordert der Trainer und findet: „Wir haben die Qualität, aber wir müssen noch ein bisschen gieriger sein.“ Ein gravierendes Problem indes besteht: Mit Elias Saad fehlt der beste Scorer. Der 24-jährige Flügelstürmer war an vier von fünf Saisontoren beteiligt und muss nach seiner zum Wochenanfang in München erfolgten Sprunggelenk-Operation noch monatelang aussetzen.
„Ich habe Elias direkt nach seiner Operation angerufen, da war er noch ein bisschen benebelt“, sagt Blessin. „Er hat noch ein bisschen Schmerzen, es wird aber sicherlich von Tag zu Tag besser. Für Elias und uns ist das ganz, ganz bitter.“ Wie zuletzt beim 1:2 in Dortmund wird Morgan Guilavogui den Deutsch-Tunesier ersetzen. Die zweite Flügel-Alternative, Scott Banks, ist für den Samstag noch ein Wackelkandidat. „Scott“, erklärt der Trainer, „hatte leichte Rückenprobleme, da müssen wir noch abwarten.“
Die Mission gegen Wolfsburg ist unabhängig von der Personalsituation klar: St. Pauli braucht das erste „Millern-Tor“. Und nach Möglichkeit den ersten Heimsieg.