Beim ersten Spiel in der Amtszeit des neuen Sportgeschäftsführers betreibt der Mittelfeldspieler allerbeste Eigenwerbung.
Vertrag des Hoffenheimer Toptalents läuft aus
Die aktuelle Tabelle
Vor dem Spiel hatte sich Trainer Pellegrini Matarazzo für und von Tom Bischof „etwas Zählbares“ gewünscht. Um die augenscheinlich positive Entwicklung des immer besser in Schwung kommenden Hoffenheimer Toptalents auf die nächste Stufe zu hieven. „Und dann haut er diesen Assist raus, ein Traumpass auf Bülter“, schwärmte Matarazzo, „der Junge macht Schritte, das freut mich sehr.“
Mit einem überragenden Schnittstellenpass hatte Bischof die Bochumer Abwehr zerlegt und das 2:0 maßgeblich vorbereitet. Ein qualitativ ähnlich hochwertiges Zuspiel hatte später auch das finale 3:1 und den Konter über Jacob Bruun Larsen und den vollendenden Haris Tabakovic ermöglicht. Zudem hatte sich der eigentlich als Zehner ausgebildete und nun als bestes Talent seines Jahrganges mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnete Techniker auch als lästiger Zweikämpfer und Balleroberer entpuppt. „Man sieht von Spieltag zu Spieltag, welche Schritte er macht, er wird immer besser“, registriert Matarazzo.
Fritz-Walter-Medaille in Gold für Bischof und Onyeka
Auch der neue Sportgeschäftsführer Andreas Schicker geriet ins Schwärmen, musste sich aber aus gutem Grund zügeln. „Er hat sehr gut gespielt und tolle tiefe Bälle gespielt, da hat man gesehen, welch guten linken Fuß er hat“, hob Schicker an, „viele lobende Worte darf ich nicht mehr verwenden, sonst wird es teuer.“ Denn der Vertrag des Eigengewächses läuft Ende dieser Saison aus. Deshalb unterliegt die Vertragsverlängerung mit diesem Juwel höchster Dringlichkeit und dürfte die wichtigste Amtshandlung für den neuen Manager darstellen.
„Das absolute Ziel der TSG ist, dass wir verlängern.“ (Andreas Schicker)
„Definitiv“, bestätigt Schicker, „ich bin schon mit dem Berater im Austausch und demnächst wird auch ein persönliches Treffen stattfinden, das absolute Ziel der TSG ist, dass wir verlängern.“ Schließlich soll Bischof nach dem zuletzt für rund 29 Millionen Euro nach Dortmund verkauften Maximilian Beier das nächste Paradebeispiel Hoffenheimer Wertschöpfung werden.
Auch Kramaric lobt Bischof
Lange tat sich der 19-Jährige in offensiveren Rollen als Zehner oder Achter schwer, sich im Profibereich durchzusetzen, nun scheint Matarazzo für ihn eine Ebene tiefer als Sechser die bessere Positionierung gefunden zu haben. „Er kommt aktuell von der Sechserposition in seine Stärken rein, wo er auf diesem Level ein bisschen mehr Zeit hat, um eine Entscheidung zu treffen“, erläutert der 46-Jährige die Maßnahme, „er ist spielstark und engräumig, auch zweikampfstark. Wenn er auf dem Flügel verteidigen muss, wird er ausgespielt, aber wenn der Raum eng ist, hat er ein super Timing für den Zweikampf und eine Beweglichkeit, die unberechenbar ist. Da kommt er zu vielen Balleroberungen.“
Diese vor der Partie gegen Bochum getroffene Prognose erfüllte sich am Samstag vollumfänglich. „Der Junge hat viel Potenzial, er hat aus meiner Sicht endlich seine Position gefunden, ein bisschen tiefer“, erkennt auch Andrej Kramaric, „er gilt auf der Zehn als bestes Talent in Deutschland, aber ich glaube, die Sechs ist aktuell seine Position, er ist motorisch stark und gut mit Ball, er kann sich aber auch noch viel verbessern.“ Etwa im Tordrang und im Abschluss. Auch gegen Bochum stand Bischof zum wiederholten Mal in aussichtsreicher Position vor seinem ersten Bundesligatreffer, aber auch diesmal bekam der Linksfüßer den Ball nicht ausreichend platziert. Auch nur eine Frage der Zeit. Mal sehen, was zuerst kommt: das Premierentor oder der neue Vertrag.