Personell gebeutelt schleppt sich Borussia Dortmund derzeit durch den dicht getakteten Spielplan. Erst nach der Länderspielpause ist eine deutliche Verbesserung der Kaderbreite in Sicht. Die durch die DFL neu angesetzten Partien sorgen beim BVB allerdings für Unverständnis.
Irritation beim BVB über den Spielplan
Wenn Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zum wichtigen Auswärtsspiel in Mainz antritt, dann markiert die Partie das Ende einer extrem intensiven Phase: Insgesamt sieben Spiele standen für den BVB zwischen den beiden Länderspielphasen im Oktober und jetzt im November auf dem Programm.
Da der Kader von massiven Verletzungsproblemen ausgedünnt war, gab es für viele Spieler keine Schonung. BVB-Trainer Nuri Sahin musste sie notgedrungen durch die Spiele peitschen, um überhaupt noch ein paar Profis auf dem Rasen stehen zu haben.
Besserung nach der Länderspielpause
Immerhin: Besserung ist in Sicht. In Mainz werden Julian Ryerson und Yan Couto ins Aufgebot zurückkehren. Nach der Länderspielpause sollen dann auch Karim Adeyemi, Julien Duranville, Gregor Kobel, Waldemar Anton, Niklas Süle und Kjell Wätjen nach und nach wieder zur Verfügung stehen. Auch der in Mainz gesperrte Ramy Bensebaini ist dann wieder eine Option.
Vorerst hilft es zudem, dass die Laune nach zwei Siegen in Serie – 2:1 gegen Leipzig, 1:0 gegen Graz – wieder deutlich entspannter ist als nach der Drei-Auswärtsniederlagen-in-sieben-Tagen-Serie zuvor. Es gehe etwas „gelassener und lockerer zu“, sagte Sahin am Freitag: „Dass mehr gelacht wird als nach einer Niederlage, ist ja völlig klar.“
Die Sinne allerdings sollen am Samstag dennoch geschärft sein, denn den BVB erwartet in Mainz eine fast schon traditionell undankbare Aufgabe: „In Mainz war es noch nie einfach. Weder in meiner aktiven Karriere noch als Trainer“, sagte Sahin. Seit dem Sieg gegen Graz vermittelt er seinen Profis eine klare Botschaft: „Einmal noch, bevor es in die Pause geht.“
Der BVB, daheim noch ohne Punktverlust, steht in der Fremde unter Lieferzwang, um in der Tabelle den Anschluss an die Spitze zu halten. „Mainz spielt sehr, sehr intensiv, hat ein gutes Pressing und eine klare Zuordnung, einige sehr gute Fußballer – und einen Trainer, der viel Euphorie reingebracht hat, seit er da ist“, lobte Sahin den Gegner.
Und versuchte zugleich, die Debatte über die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten seiner Mannschaft etwas auszublenden: „Je mehr man darüber redet, desto mehr bleibt hängen. Ich kann die Fakten nicht leugnen. Wir sind dafür da, es endlich mal hinzubekommen, auswärts einen Dreier einzufahren. Wir werden da dranbleiben.“
Das letzte und das erste Spiel bestreitet der BVB
Dranbleiben will der Klub auch bei der DFL – und dort um mehr Verständnis werben. Bereits in den vergangenen Wochen hatte es beim BVB für Irritationen gesorgt, dass er zweimal nach Länderspielunterbrechungen freitags ranmusste – und dadurch nur wenig Zeit zur Vorbereitung hatte. Für Unverständnis sorgte nun, dass die Dortmunder nicht nur das letzte Spiel vor der ohnehin kurzen Winterpause bestreiten – am 22. Dezember um 17.30 Uhr in Wolfsburg -, sondern auch das erste danach – am 10. Januar um 20.30 Uhr gegen Leverkusen.
„Dass Borussia Dortmund attraktiv ist für Spiele, die zur Prime Time laufen, das ist ja klar. Aber wir hätten uns ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagte Sahin an die Adresse der DFL gerichtet, nachdem zuvor auch Sportdirektor Sebastian Kehl sich kritisch zu den Ansetzungen geäußert hatte.
Kein Wintertrainingslager
Mit dem Freitagsspiel in Leverkusen zum Re-Start der Liga im Jahr 2025 hatte der BVB allerdings bereits gerechnet und deshalb vorausschauend die Pläne für ein Winter-Trainingslager gecancelt. Anders als in den Vorjahren werden sich die Borussen in der Heimat vorbereiten.