Rose vermisst „Traute und Überzeugung“ 

 

Nach saisonübergreifend 19 Bundesliga-Spielen ohne Niederlage erwischte es RB Leipzig an diesem Samstag wieder – verdientermaßen, wie auch Trainer Marco Rose zugeben musste. Es fehlte aus seiner Sicht etwa an Reife.

Orban und Gulacsi ordnen Leipzigs erste Niederlage seit Februar ein

Was fehlte RB Leipzig beim 1:2 in Dortmund trotz anfänglicher 1:0-Führung? Marco Rose kannte die Antwort: „Eine gute Leistung.“

Der Trainer der Leipziger, zwischen 2021 und 2022 selbst für den BVB tätig, redete im Sky-Interview erst gar nicht um den heißen Brei herum. Er hatte selbst erkannt, dass sein Team bei der zuletzt strauchelnden Borussia zu wenig Offensivgefahr entwickelte, auch das früh mit dem ersten Abschluss erreichte 1:0 nicht zu verwerten wusste und überhaupt wenig Land bei den Schwarz-Gelben sah.

Rose: „Sie waren in vielen Belangen besser als wir. Sie waren körperlicher, besser am Ball und haben bessere Entscheidungen getroffen. Wenn man die ganzen Punkte zusammennimmt, wirkt die Leistung leidenschaftlicher, obwohl ich meiner Mannschaft den Willen überhaupt nicht absprechen will.“ Doch, so seine einfache Schlussfolgerung: „Borussia Dortmund war einfach die bessere Mannschaft.“

Die aktuelle Tabelle

Dem konnte auch Torwart Peter Gulacsi, der mit einigen Top-Paraden noch weitere Gegentore verhindert hatte, nicht widersprechen: „Das war einfach nicht gut, obwohl mit Sicherheit mehr drin gewesen wäre. Es lag aber an uns, gerade weil du 1:0 in Führung gehst und der Gegner eigentlich nicht viel Rückenwind hat.“ Der BVB hatte schließlich drei Niederlagen in Folge kassiert, darunter das kraftraubende DFB-Pokal-Aus in Wolfsburg am Mittwoch (0:1 n. V.).

Es habe Leipzig am Ende „gekillt, dass wir so viele einfache Fehler und Ballverluste hatten. Wir haben auch in Ballbesitz oder nach Balleroberungen zu viele schlechte Entscheidungen getroffen. Das war zu wenig.“

„Da hast du am Ende auch nichts verdient“

Willi Orban pflichtete den Vorredner ebenfalls bei: „Wir waren eigentlich gut drauf. Wir sind aber in allen Bereichen nicht an unsere Top-Leistung herangekommen. Taktisch, technisch zu unsauber, viele Bälle verloren. Da hast du am Ende hier auch nichts verdient.“ Und gerade in Kombination mit der dargebotenen Leidenschaft der Dortmunder sei nicht genug auszurichten gewesen, „was natürlich enttäuschend ist“. Gerade weil so die erste Bundesliga-Niederlage nach 19 Spielen (1:2 in München Ende Februar 2024) und damit verbunden der Kontaktabriss mit dem zuletzt punktgleichen Tabellenführer Bayern zu Buche stand.

Hart ins Gericht gehen wollte Rose mit seiner Mannschaft, die auch einige personelle Ausfälle zu verkraften hatte, nicht. Zumal die Niederlage aus seiner Sicht auch mit fehlender Reife einiger Schützlinge zu begründen sei: „Wir sind alles Fußballer und Menschen. Wir haben uns viel vorgenommen und sind mit einem guten Gefühl hierhergekommen. Ich stand zum 100. Mal an der Linie und in solchen Spielen, wo wir uns absetzen können und einen Statement-Sieg holen können, holt uns ein, dass uns hier und da die Traute und die Überzeugung fehlen.“

Denn, so Rose weiter und in Bezug zu Akteuren wie den 19-jährigen Arthur Vermeeren und Antonio Nusa: „Wir sind in Teilbereichen noch eine junge Mannschaft.“ Das könne auch die Erfahrung von Führungsspieler wie Gulacsi oder Orban nicht aufwiegen. „Wir haben mehrere Jungs, die ihre erste Bundesliga-Saison spielen. Wir sehen deswegen immer wieder, dass wir noch dazulernen müssen.“

 

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