Premiere gegen die Bayern für Bayern-Schreck Feldhoff 

 

Am Dienstag leitete er erstmals eine Trainingseinheit, am Sonntag erlebt Markus Feldhoff seine Premiere als Chef an der Seitenlinie beim VfL Bochum. Mit dem ersten Gegner verbindet ihn eine ganz besondere Geschichte.

Besonderer Auftakt für den Interimstrainer

Als Doppelspitze übernehmen Markus Feldhoff und Murat Ural die Nachfolge des am Sonntag beurlaubten Cheftrainers Peter Zeidler. Beide arbeiteten bisher meist als Assistenten, kurz aber auch als Cheftrainer. Der Schweizer Ural zuletzt beim FC Zürich, Markus Feldhoff in der Saison 2020/21 beim VfL Osnabrück.

Feldhoff übernimmt das Kommando, Ural assistiert, so ist es abgesprochen. Der neue Trainer bemüht sich, die Reihen zu schließen, setzt zunächst auf viele Spielformen bei den Übungseinheiten, weiß aber auch, dass das Programm gleich durchweg Gegner aus dem höchsten Regal bereithält. Es geht nach Frankfurt, gegen Meister Leverkusen, dann nach Stuttgart. Und bei der Premiere am Sonntag wartet der VfL auf Rekordmeister Bayern München.

Unter Daum meist nur Joker

Ein Gegner, mit dem Feldhoff eine ganz besondere Geschichte verbindet. In seiner langen Profikarriere stand der Stürmer unter anderem bei Bayer Uerdingen, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach unter Vertrag, spielte 158 Mal in der Bundesliga und erzielte 25 Tore. Und erlebte beim Spiel der Leverkusener gegen die Bayern eine ganz besondere Pointe.

Eigentlich waren Ulf Kirsten und Erik Meijer im Leverkusener Sturm gesetzt, für Feldhoff blieb unter dem damaligen Trainer Christoph Daum meist nur eine Jokerrolle. Doch am 9. März 1997 schlug seine ganz große Stunde, als Feldhoff als einzige Spitze ran durfte und tatsächlich dreimal traf gegen Oliver Kahn, Thomas Helmer und Co.

Feldhoffs Erinnerungen: „Am Ende wurde ich fast vom Platz getragen“

„Ich war stolz wie Oskar“, erinnerte sich der schnelle Angreifer mal, „5:2 gegen die Bayern, drei Tore selbst gemacht, am Ende wurde ich fast vom Platz getragen in der 90. Minute, ich war aber auch völlig platt“, so Feldhoff. „Wir spielten wirklich überragend, machten in der ersten Halbzeit schon drei Tore. Und bei mir platzte irgendwie der Knoten.“

Zweifellos einer der größten Tage in der Spieler-Karriere von Markus Feldhoff, doch lange Zeit hatte er wenig Gelegenheit, seine traumhafte Tor-Gala noch einmal zu genießen. Zwar war der Auftritt für die Ewigkeit auf Video archiviert, doch irgendwann war die betreffende Kassette überspielt worden. Möglicherweise, wie Feldhoff vermutete, von seinen Kindern.

Am Sonntag tritt der Bayern-Schreck von damals also als Trainer gegen den Rekordmeister und Tabellenführer in Erscheinung. Sicher in der stillen Hoffnung auf eine ähnlich dicke Überraschung wie vor 27 Jahren.

 

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