Gut verkauft hatte sich die Eintracht beim BVB, war aber dennoch als Verlierer vom Feld gegangen. Das hatte vor allem mit der 71. Minute zu tun.
Nicht nur Toppmöller hadert
„Wir haben fantastische erste 35 Minuten gespielt.“ Mit diesem Satz eröffnete Frankfurts Trainer Dino Toppmöller seine Analyse beim TV-Gespräch mit Sky nach dem 0:2 beim BVB. „Dann kam Dortmund ein bisschen stärker auf und sie haben uns mehr hinten reingedrängt – auch weil sie viele starke Spieler am Ball haben. Das hat man gesehen. Dortmund hatte auch mehr Ballbesitz, mehr Flanken und auch mehr Torabschlüsse. Irgendwo hattest du aber nicht das Gefühl, dass es wirklich gefährlich ist.“
Treffend formuliert: Denn auch wenn die Schwarz-Gelben nach müdem Start wirklich besser geworden waren, richtig Druck Richtung Torerfolg hatten sie fast nie entwickelt. Auch weil die Hessen über weite Strecken stark gestanden hatten – besonders durch die positiv aufgefallenen Abwehrneuzugänge Arthur Theate und Rasmus Kristensen. Mit einer Auffälligkeit bei Letzterem. Doch der Reihe nach.
Erst Chaibi, dann „Marke Traumtor“
Die aktuelle Tabelle
Zunächst hatte sich die Eintracht selbst um den 1:0-Lohn gebracht, als Fares Chaibi ein scharfes Zuspiel kurz vor dem leeren Tor nicht verwertet hatte. „Der Schlüsselmoment war die 71. Minute, wo wir den Ball über das leere Tor schießen“, wusste auch Toppmöller: „Den müssen wir einfach machen, dann steht es hier 1:0 mit den Leuten, die wir dann noch auf dem Platz hatten. Mit dem Speed (für mögliche Konter im Anschluss; Anm. d. Red.) wird es dann für Dortmund sehr unangenehm. Auch keinen Vorwurf an Fares, aber den muss er einfach machen.“
Die Folge? Minute 72, als nur wenige Sekunden nach der Chaibi-Möglichkeit Dortmunds Joker und Matchwinner Jamie Gittens auf die Reise geschickt worden war und nach längerem Dribbling gegen den zu passiven Kristensen kraftvoll via Schlenzer rechts oben unter die Latte getroffen hatte. „Der macht es überragend, das muss man einfach auch mal anerkennen – Marke Traumtor“, so Toppmöller.
„Wir hatten in Summe zu wenig Ballbesitz“
Für seinen Schützling Mario Götze, der an alter Wirkungsstätte von Beginn an mitgewirkt hatte, war es letztlich nur „bitter, dass wir heute hier nichts holen konnten. Wir hatten in Summe zu wenig Ballbesitz, um gefährlich zu sein und zu bleiben – gerade hier in Dortmund. Und wenn du eine Torchance kriegst, dann musst du sie machen.“
Auch er wollte dabei seinem Mitspieler Chaibi aber keinen Vorwurf machen: „Es ist nicht leicht, der Ball ist halbhoch und hat eine gewisse Schärfe. Das musst du technisch anspruchsvoll erst einmal machen.“
Alles in allem hob der Weltmeister von 2014 aber die Gesamtleistung hervor: „Fürs erste Spiel war es okay. Nur wenn du etwas holen möchtest, dann muss du über 90 Minuten voll da sein, defensiv nichts zulassen. Das ist uns nicht ganz gelungen.“
Eintracht-Kapitän Kevin Trapp sah es ähnlich: „Das war eins der besten Spiele, die wir hier in Dortmund hatten. Vor dem Gegentor haben wir die Chance aufs 1:0. Am Ende war es ein gutes Spiel von uns, das stimmt schon. Trotzdem fehlt uns noch die letzte Zielstrebigkeit, damit wir zum Abschluss kommen. Das ist unheimlich ärgerlich, gerade nach so einer eigentlich guten Leistung.“