Flug statt Zug: St. Pauli steht in der Kritik 

 

Aus sportlicher Sicht blieb die Auswärtsreise des FC St. Pauli nach Dortmund zwar punktlos, gab trotz der 1:2-Niederlage aber wenig Anlass zu grundlegender Kritik am Aufsteiger. Die gibt es indes für die Anreise mit dem Flugzeug.

Aufsteiger verteidigt Anreise nach Dortmund

Nachhaltigkeit ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Klubkultur. Diese wird gepredigt und grundsätzlich auch gelebt. Dementsprechend hat es in den sozialen Netzwerken massive Kritik hervorgerufen, dass die Hamburger nun die Luftlinie nicht einmal 300 Kilometer lange Strecke nach Dortmund am Freitag mit dem Flugzeug zurückgelegt haben, anstatt tags zuvor per Bus oder Bahn anzureisen.

Guirassy trifft und ackert, Smith kann mehr als Traumtor und einer überragt: BVB-St. Pauli in der Einzelkritik (k+)Von 1920 bis heute: Mit dem kicker+ Abo jetzt alle kicker-Ausgaben lesen

Der Dortmunder Flughafen hatte am Spieltag via Facebook und Instagram Fotos von der Ankunft des Aufsteigers veröffentlicht und dazu diesen Text verfasst: „Zum heutigen Freitagsspiel landete vor wenigen Minuten der FC St. Pauli am Dortmund Airport.“ Die Folge: Empörung im Netz und der Vorwurf der Doppelmoral.

„Mehrere Gründe“ ausschlaggebend

Dass die Welle der Entrüstung über den Kiez-Klub vor allem nach der Veröffentlichung des Flughafens losbrach, ist erstaunlich, denn: St. Pauli hatte bereits am Mittwoch offen und klar kommuniziert, dass die Reise mit dem Flieger angetreten wird. Der Grund: Die Nationalspieler sind zum Teil erst am Mittwoch von ihren Länderspieleinsätzen zurückgekehrt, der australische Kapitän Jackson Irvine etwa stand erst am Donnerstag erstmals wieder auf dem Trainingsplatz an der Kollaustraße. Hinzu kam: Wegen des Ferienbeginns in Hamburg waren Staus auf der Autobahn und auch keine komplikationsfreie Anreise mit der Bahn vorhersehbar.

Dass es Kritik geben würde, zumal der Mannschaftsbus ohne Personen nach Dortmund gefahren wurde, um die Profis am Flughafen abzuholen, hatten die Verantwortlichen in ihre Reiseplanungen einbezogen, aufgrund des Freitagabendtermins nach der Länderspielpause aber dennoch auf die schnellstmögliche Anreise im Sinne der Professionalität gesetzt. Pressesprecher Patrick Gensing erklärte im Hamburger Abendblatt: „Es haben am Ende mehrere Gründe für den Flug gesprochen. Eine Anreise mit dem Bus kam aufgrund der vielen Staus nicht in Betracht.“ Eine Bahnfahrt wurde aufgrund des Ferienbeginns und der Auslastung der Züge verworfen.

 

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