Xabi Alonso zu Boniface‘ Wortgefecht: „Das ist nicht das Problem“ 

 

Sechs Tage nach seinem schweren Autounfall feiert Mittelstürmer Victor Boniface mit seinem Treffer beim 2:2 in Bremen ein gelungenes Comeback. Über dessen Widerworte bei der Auswechslung sieht Leverkusens Trainer Xabi Alonso generös hinweg.

Leverkusens geht gelassen mit Emotionen des Stürmers um

Es war eine Situation, die keinem Trainer gefällt. Aber es war auch eine Situation, die Xabi Alonso nicht aus der Fassung bringen konnte, als er Victor Boniface in der 70. Minute trotz ordentlicher Leistung und eines Treffers auswechselte, um mit Patrik Schick beim Stand von 1:0  für Bayer und klarer Dominanz in der zweiten Hälfte einen neuen Impuls für die Offensive zu setzen. Boniface nämlich nahm die Auswechslung nicht widerspruchsfrei hin, lieferte sich laut Sky ein „Wortgefecht“ mit Leverkusens Trainer.

Bonifaces Beschwerde ist für Xabi Alonso „normal“

Doch der Spanier maß dem keine große Bedeutung bei. Ob der offensichtlich ob seiner Herausnahme unzufriedene Boniface weiter auf dem Platz geblieben wäre, wurde Xabi Alonso gefragt, der darauf ganz cool antwortete. „Ja, aber das ist normal, alle Spieler wollen weitermachen. Er hat es gut gemacht, ein Tor geschossen, aber wir brauchten etwas mehr Energie“, erklärte der Baske seine Maßnahme und ordnete den Disput eindeutig ein: „Das ist nicht das Problem.“ Auch das Nachhaken des Reporters, dass Boniface sich beschwert habe, weil er auf dem Platz hätte bleiben wollen, wischte er der Trainer mit einem „ja, ja, ja…“ einfach weg.

Eine Diskussion um einen Konflikt wollte der 42-Jährige erst gar nicht aufkommen lassen. Weil er zum einen weiß, wie Spieler in solchen Momenten reagieren. Zum anderen, weil Boniface sechs Tage nach seinem schweren Autounfall, den er mit viel Glück quasi unbeschadet überstanden hatte, ein durchaus gutes Comeback hingelegt hatte, und sein Trainer um dessen Bedeutung fürs Leverkusener Spiel weiß. Stellt der Sturm-Bulle mit seiner variablen Spielweise doch einen wichtigen Faktor für Bayers Offensive dar, macht diese weniger berechenbar.

„Hoffentlich ist der Unfall jetzt kein Thema mehr und wir sprechen über Fußball.“ (Xabi Alonso)

Nachdem Xabi Alonso nach Rücksprache mit den Ärzten darauf verzichtet hatte, dass der Nigerianer die Reise zum Champions-League-Spiel am Mittwoch bei Stade Brest (1:1) antrat, war dem 23-Jährigen beim 2:2 in Bremen von dem Schock des Unfalls nichts mehr anzumerken. Und er bestätigte damit die Eindrücke vom Abschlusstraining. „Boni hat am Freitag gut trainiert, deswegen haben wir entschieden, dass er beginnt“, erklärte sein Trainer und äußerte die Hoffnung: „Er hat ein Tor gemacht, Hoffentlich ist der Autounfall jetzt kein Thema mehr und wir sprechen über Fußball.“

Ein Wunsch, der nach Bonifaces Widerworten nicht komplett erfüllt wurde. Aber ein Wunsch, der seine Berechtigung besitzt. Sorgt doch jedes Ereignis abseits der sportlichen Ebene am Ende vielleicht auch dafür, dass auch nur ein kleines Stückchen Konzentration auf das Wesentliche verloren geht.

 

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