Sie suchen und finden sich: Jonas Wind und Mohammed Amoura spielten nun zum zweiten Mal gemeinsam – mit großem Erfolg. Hat der VfL mit „Windoura“ ein neues Traumduo?
„Das ist krank“ – wie Wind über Kollege Amoura denkt
Das Spiel mit den beiden Namen der Wolfsburger Angreifer ist schnell gemacht. Jonas Wind und Mohammed Amoura, der dänische und der algerische Nationalspieler, standen in Bochum (3:1) zum zweiten Mal gemeinsam in der Startelf, die Verschmelzung dieses Offensivpaares ergibt „Windoura“ – das neue Wolfsburger Traumduo?
Fakt ist: In zwei Spielen legten sich die beiden drei Treffer gegenseitig auf, obendrein holte Amoura jenen Strafstoß heraus, den Wind im Nachschuss zum Endstand im Ruhrstadion verwandelte. Und: Bei Amouras Pfostentreffer im zweiten Durchgang war Wind der geniale Passgeber. „Dieser Pass war unglaublich“, geriet auch Trainer Ralph Hasenhüttl ins Schwärmen, „der Ball war genau im richtigen Tempo gespielt. Das macht er überragend, den spielen nicht viele auf die Art und Weise.“
„Das ist eine Formation, die auch in Zukunft nicht ganz so einfach zu verteidigen sein wird.“ (Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl über sein 3-4-1-2-System)
Hat der Coach nun ein passendes System gefunden, um seine Offensiven optimal miteinander zu verbinden? In Bochum ließ der Österreicher erstmals wieder mit einer Dreierkette verteidigen, schickte eine 3-4-1-2-Formation ins Rennen. Mit Erfolg: Wind stellte er auf dessen Paradeposition als Zehner hinter den rasanten Spitzen Amoura und Tiago Tomas. „Wir wissen um seine Qualitäten“, sagt der Coach über Wind, „die sind nicht in der letzten Reihe, aber auf der Position kann er mit seiner Qualität sehr viel ausrichten, die zwei Stürmer einsetzen und selber torgefährlich werden.“ Ein System, das passt. Sieht auch der Coach so. „Das ist eine Formation“, sagt er, „die auch in Zukunft nicht ganz so einfach zu verteidigen sein wird.“
Tiago Tomas trifft erstmals nach mehr als einem Jahr
An Wind, an den ersten vier Spieltagen wegen fehlender Geschwindigkeit für Hasenhüttls Pressing- und Umschaltidee nur auf der Bank, führt nach nun drei Treffern und einem Assist kaum noch ein Weg vorbei in der Startelf. An Amoura sowieso nicht, der mit einem Tor und nun schon fünf Vorlagen in vier Spielen überragend gestartet ist. „Windoura“ führt die Wolfsburger Scorerliste an – so soll’s sein. Und auch Tiago Tomas profitiert, erzielte in Bochum seinen ersten Treffer seit dem 2. September 2023 (1:3 bei Hoffenheim).
Die Wolfsburger Offensive funktioniert. „Wir merken, dass wir viele Tore schießen können, das ist europatauglich“, freut sich Hasenhüttl mit Blick auf das Saisonziel. Und auch Wind ist wieder happy, nachdem er in den Anfangswochen auf der Bank schmorte. Auch wegen fehlender Fitness, die der Trainer mehrfach erwähnt hat? „Ich habe nicht so viel dazu zu sagen“, beißt sich Wind auf die Zunge. „Er hat das gesagt, aber ich denke, es war ganz okay. Ich habe die EM gespielt, hatte zwei Wochen Urlaub, dann war ich zurück. Ich habe auf meine Chance gewartet.“
Amouras Topspeed? Wind: „Das ist krank“
Und sie genutzt, weil er sich mit Sturmpartner Amoura bestens ergänzt. Was hält der Däne (Topspeed: 28,91 km/h) vom Algerier und dessen Geschwindigkeit (35,10 km/h)? „Das ist krank“, sagt er lächelnd, „aber gut für unsere Mannschaft.“ So viel ist klar: Langsam und schnell, groß (1,90 Meter) und klein (1,70 Meter) – „Windoura“ kann in Wolfsburg funktionieren.
