Nun sind es nur noch 16 Bundesligisten auf X, ehemals Twitter. Nach dem FC St. Pauli zieht sich auch der SV Werder Bremen zurück, Drittligist Hansa Rostock tut es ihnen gleich. Aus unterschiedlichen Gründen.
SVW sieht es als „politische Waffe“
Es war kein Wunder, dass eine Replik des Nachbarn im Norden nicht lange auf sich warten lassen würde. „Was ist grün und auch bei BlueSky? Werder Breeeeemen!“, schrieb der FC St. Pauli am Montagabend via BlueSky in Anlehnung an ein bekanntes Fanlied und hieß den SVW willkommen.
Zuvor hatte nämlich Werder als zweiter Bundesligist bekanntgegeben, die Plattform X, vormals Twitter, zu verlassen. Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, gab die Entscheidung ebenjener auf der Mitgliederversammlung bekannt.
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„Seit Elon Musk die Plattform übernommen hat, haben unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Hate Speech, Hass gegen Minderheiten, rechtsextremistische Posts und Verschwörungstheorien in einem unglaublichen Tempo zugenommen“, schrieb der Tabellen-Achte der Bundesliga. Die Radikalisierung der Plattform werde durch Musk und dessen Postings selbst vorangetrieben. Musk habe sich „unter anderem transphob und antisemitisch“ geäußert und verbreite Verschwörungserzählungen.
Hansa reichte die Reichweite nicht
„Es wird auf der Plattform nahezu nichts mehr sanktioniert. Die Algorithmen und Steuerung der Plattform X ist vollkommen intransparent“, kritisierte der Klub. Zudem instrumentalisiere Musk das Netzwerk zu einer „politischen Waffe, wie zuletzt im US-amerikanischen Wahlkampf zu sehen war“.
Ebenfalls am Montag hatte Drittligist Hansa Rostock seinen Ausstieg bei X kommuniziert – mit einem einfachen „Wir sind raus!“. Der FCH hat aber andere Beweggründe, wie eine Klubsprecherin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte: „Wir hatten schon länger die Überlegung, den Kanal einzustellen und uns auf unsere anderen Kanäle, die besser angenommen werden und eine größere Reichweite haben, zu konzentrieren.“
Am vergangenen Donnerstag war der FC St. Pauli als erster Bundesligist bei X ausgestiegen, nachdem Zweitligist 1. FC Magdeburg im Sommer 2023 den Anfang gemacht hatte