Für das Spiel in Heidenheim sieht SC-Trainer Julian Schuster neben Ex-FCH-Spieler Eren Dinkci auch Lucas Höler als möglichen Ersatz für den verletzten Merlin Röhl.
Schuster vermisst „absoluten Unterschiedsspieler“ – aber genügend Optionen im Kader
Schuster hatte es schon am Samstagabend geahnt, dass sich Röhl im Heimspiel gegen Bochum schwerer verletzt haben könnte. Den jetzt diagnostizierten Syndesmoseriss des 22-Jährigen bezeichnete er vor dem Auswärtsspiel in Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) als „teuer bezahlten“ Heimsieg: „Merlin wird sehr fehlen. Er hatte eine gute Form und Selbstbewusstsein, und er ist ein absoluter Unterschiedsspieler, schwer zu greifen und nicht berechenbar.“ Die einzige gute Nachricht sei, dass die Verletzung konservativ behandelt werden kann. „Wir sind froh, dass wir um eine OP herumkommen“, sagte Schuster. Eine zeitliche Prognose für die Rückkehr des U-21-Nationalspielers wollte er aber nicht abgeben.
Trotz des Bedauerns über den Ausfall sieht er auch die Chance für die Konkurrenten. „Wir haben einen guten, breit besetzten Kader, das ist auch die Möglichkeit für andere, die zuletzt nicht so zum Zug gekommen sind, die Lücke mit anderen Komponenten zu füllen“, erklärte der SC-Coach. Gegen Bochum kam Eren Dinkci für Röhl ins Spiel und wurde damit zum zweiten Mal eingewechselt. „Er hat es gut gemacht, hatte viele ruhige Situationen, er hat eine gute Ballsicherheit und Spielfortsetzung“, lobte Schuster den ehemaligen Heidenheimer, der bei seinem Ex-Klub auf seinen ersten Startelfeinsatz hoffen dürfte. „Eren kann innen und außen spielen, hat das Tempo und ist gut im Eins-gegen-eins.“
„Ein paar Optionen“ rund um Höler
Im DFB-Pokal in Osnabrück und im ersten Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart war Dinkci noch nicht im Kader, spielte stattdessen in der U 23 in der Regionalliga eine Halbzeit lang, danach folgten die Teileinsätze in München und gegen Bochum. Hintergrund für den dosierten Start des Sommer-Neuzugangs waren Leistenprobleme, die ihn in der Vorbereitung zwischenzeitlich ausgebremst haben. „Das merkt man auch noch ein bisschen an der Intensität“, findet Schuster, „wir arbeiten daran, dass er die totale Fitness bekommt, damit er gegen den Ball das Pressing spielen kann.“
Und für das Spiel in Heidenheim könnte nach Ansicht des SC-Trainers auch Stürmer Lucas Höler „mit seiner Persönlichkeit und seinen Fähigkeiten perfekt passen“. Es gebe insgesamt „ein paar Optionen, um gegebenenfalls auch auf Spielstände reagieren zu können“. Dazu soll auch Florent Muslija wieder gehören, der gegen Bochum nicht im Kader stand, obwohl Schuster zuvor gesagt hatte, dass die Suspendierung bei der kosovarischen Nationalmannschaft nach einer Entschuldigung keine Konsequenzen im Verein haben würde. „Jetzt ist es aber erledigt“, betonte der SC-Coach.
Trio wird „Schritt für Schritt integriert“
Weiterhin keine Rolle spielen Manuel Gulde (Rückenprobleme), der im Aufbautraining ist, sowie Michael Gregoritsch und Maximilian Philipp, die nach Verletzungspausen am Donnerstag wieder auf dem Platz waren, laut Schuster aber „Schritt für Schritt integriert werden“. Insgesamt blickte er auf „eine gute Trainingswoche“ zurück und auch die ersten Saisonspiele geben ihm „Hoffnung und Selbstvertrauen, dass wir auch in Heidenheim ein gutes Spiel zeigen können“.
Dass er davor wieder den einen oder anderen Spieler enttäuschen muss, weil er gar nicht im Kader stehen oder zunächst auf der Bank sitzen wird, an diese unangenehme Aufgabe seines neuen Jobs hat sich Schuster schon gewöhnt, sogar mehr als das: „Ich bin froh, dass ich genau diese Gespräche führen darf, auch wenn es natürlich nicht die einfachsten sind – aber es gibt einem auch viel.“ Und es bedeutet schließlich auch, dass es einen großen Konkurrenzkampf gibt.