Haltung und klare Botschaften sind Kernmerkmale in der Vereinsphilosophie des FC St. Pauli. Am Donnerstag verkündete der Bundesliga-Aufsteiger, dass er die Plattform X, vormals Twitter, verlässt – mit einem klaren Statement.
Wechsel zur Plattform „BlueSky“
Der Kiez-Klub nennt in seiner öffentlichen Erklärung Elon Musk als Grund für den Wechsel zur Internetplattform BlueSky. „Seit der Übernahme von Twitter durch Musk hat dieser X zu einer Hass-Maschine umgebaut. Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert. Beleidigungen und Drohungen werden kaum sanktioniert und als vermeintliche Meinungsfreiheit verkauft.“
Auch Musks Rolle im US-Wahlkampf greift der Verein in seinem Statement auf: „Schon im Wahlkampf hatte Musk Donald Trump tatkräftig unterstützt, auch mithilfe von X. Es ist davon auszugehen, dass X auch im Bundestagswahlkampf autoritäre, menschenfeindliche und rechtsradikale Inhalte fördert und so öffentliche Diskurse manipuliert.“ Trump hatte nach seinem Wahlsieg zudem angekündigt, Musk zum Chef einer noch zu gründenden Behörde zu machen – für den Stadtteilklub unvereinbar mit den eigenen Werten.
St. Pauli hatte die Nutzung von X bereits zuvor eingeschränkt und dort vor allem politische Statements für Diversität und Inklusion gepostet, um sich gegen den Hass zu stellen. Fortan wird das Konto nicht mehr genutzt, die Inhalte seit dem Beitritt (damals noch bei Twitter) im Jahr 2013 aber sollen online bleiben, da diese einen zeithistorischen Wert hätten. Die Hamburger hatten zuletzt rund 250.000 Follower und verabschiedeten sich Donnerstagvormittag mit ihrem klaren Statement und einem knappen Post: „Wir sind hier raus.“