Der FC Bayern muss erneut lange auf Sacha Boey verzichten – und gerät auf der Rechtsverteidigerposition in Bedrängnis. Wechselt Joshua Kimmich zurück?
Nächster Rechtsverteidiger raus
Sacha Boey bleibt vom Verletzungspech verfolgt. Der Rechtsverteidiger des FC Bayern hat sich am Tag nach seinem Startelf-Auftritt beim Bundesliga-Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (6:1) im Training einen Meniskusriss im linken Knie zugezogen. Das gab der deutsche Rekordmeister am Montagvormittag bekannt.
Demnach wurde Boey bereits „erfolgreich“ operiert und wird dem FCB „mehrere Wochen“ fehlen – mal wieder. Der 24 Jahre alte Franzose, der im vergangenen Januar für satte 30 Millionen Euro von Galatasaray Istanbul nach München gewechselt war, hatte sich kurz nach seinem Transfer einen Muskelfaserriss zugezogen und war wenig später mit einem Muskelbündelriss für die restliche Saison ausgefallen. In Kiel absolvierte Boey, der bislang als offensiv ansprechend und defensiv anfällig gilt, deshalb erst seinen vierten Bundesliga-Einsatz (kicker-Note 3).
Weil Josip Stanisic wegen eines Außenbandrisses im rechten Knie noch mindestens bis Ende November ausfällt, wird Cheftrainer Vincent Kompany zur Improvisation gezwungen, erstmals am Dienstag beim Champions-League-Auftakt gegen Dinamo Zagreb (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Als gestandene Optionen auf der Rechtsverteidigerposition bleiben dem Belgier nur noch Konrad Laimer und Joshua Kimmich – einer von beiden wird in den nächsten Wochen aus dem zentralen Mittelfeld zurückwechseln müssen.
Darf Aznou auf sein Debüt hoffen?
Nachdem Kompany schon am 1. Spieltag in Wolfsburg (3:2) auf Boey gesetzt hatte (kicker-Note 4), hatte er gegen den SC Freiburg (2:0) mit einer Spezialrolle für Kimmich experimentiert, der so oft von rechts hinten ins Zentrum zog, dass die Bayern eigentlich ohne Rechtsverteidiger agierten. Grundsätzlich sieht Kompany den neuen DFB-Kapitän, der in der Nationalmannschaft weiter als Rechtsverteidiger gesetzt ist, aber im Zentrum, obwohl er dort mit Joao Palhinha, Aleksandar Pavlovic, Laimer und dem in Kiel gar nicht berücksichtigten Leon Goretzka reichlich Alternativen hat.
In der Vorbereitung hatte Kompany rechts hinten auch dem gelernten Linksverteidiger Adam Aznou Bewährungschancen gegeben. Der 18-Jährige, der unlängst für Marokkos Nationalelf debütierte, wusste dabei gegen Tirol (3:0) und Zürich (4:0) als spielstarker Rechtsverteidiger zu überzeugen, ist allerdings noch ohne Profieinsatz.