Aus der über Monate anhaltenden „Vorwärts-rückwärts“-Bewegung bei Borussia Mönchengladbach wird gerade ein deutlich erkennbares „Vorwärts“. Nicht nur Tim Kleindienst sieht das 0:0 in Leipzig als weiteren Fortschritt.
Gladbach seit vier Ligaspielen ohne Niederlage
Klar, ein bisschen lagen den Borussen die vergebenen Chancen in der ersten Hälfte im Magen, als sie am Samstagabend das Stadion verließen. Aber unter dem Strich, weil die Leipziger nach der Pause doch noch ins Spiel fanden und Druck aufbauen konnten, waren die Borussen mit dem Punktgewinn beim Tabellenzweiten zufrieden.
„Wir können gegen diese Mannschaften mithalten. Das ist ein guter Push, und darauf müssen wir aufbauen, damit wir solche Spiele auch mal gewinnen“, sagte Tim Kleindienst nach der Partie. Zeigten die Fohlen von Beginn an einen mutigen Auftritt und spielten sich auch einige sehr gute Möglichkeiten heraus, waren nach dem Seitenwechsel andere Qualitäten gefragt. Und auch diese hätte die Mannschaft an den Tag gelegt, lobte der Nationalspieler. „Eigentlich haben wir in der Pause gesagt, dass wir so weiterspielen wollen. Aber wir wussten auch, dass eine Druckphase entstehen würde. Dass es gefühlt 40 Minuten werden von den 45, war nicht der Plan. Doch am Ende war es für uns extrem wichtig, dass wir als Mannschaft auch mal so eine Halbzeit aushalten. Deshalb bin ich sehr stolz, dass wir das hinbekommen haben“, sagte Kleindienst. „Wir haben es sehr erwachsen verteidigt und keine sinnlosen Fehler gemacht. Das hat uns in den ersten Spielen Punkte gekostet. Da werden wir abgeklärter.“
Aus der Mini-Serie ist mit dem Zähler in Leipzig eine kleine Serie geworden. Vier Spiele ohne Niederlage lautet die jüngste Liga-Bilanz, acht Punkte landeten in diesem Zeitraum auf dem Konto.
„Die Basis muss die Defensivarbeit sein, wie wir sie heute geleistet haben. Dann holen wir auch in schwierigen Spielen mindestens einen Punkt. Es ist schön zu sehen, wie wir uns gerade entwickeln, dass viele Abläufe stimmen“, sagte Kleindienst, forderte aber auch: „So müssen wir weitermachen. Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Wir müssen diesen Schwung jetzt mitnehmen.“
Für Gerardo Seoane war die Leistung der Mannschaft in der ersten Hälfte „sehr nah dran an dem, was wir uns vorgestellt hatten, auch wenn man sich eine bessere Effizienz im Abschluss wünscht.“ Auch der Trainer sieht klare Fortschritte. „Wir haben alle das Gefühl, dass wir uns in eine gute Richtung entwickeln. Die Zahlen zeigen das auch: Intensität, Ballbesitz, zugelassene Chancen oder kreierte Chancen. Aber als Coach ist man nie zufrieden. Man hat immer das Gefühl, dass noch mehr geht“, sagte Seoane. Das Schwierigste sei, „das alles Woche für Woche zu bestätigen, die Konstanz“, so der 46-Jährige. „Und wir wissen, dass es Rückschläge geben kann und sie dazugehören. Entscheidend ist, dass man nach schlechten Leistungen eine Reaktion zeigt. Das ist uns in den vergangenen Wochen gelungen.“