Ralph Hasenhüttl dürfte in Leverkusen ein Déjà-vu gehabt haben. Wie schon zum Saisonstart gegen den FC Bayern verkaufte sich der VfL Wolfsburg auch in Leverkusen prima – und stand am Ende dennoch mit leeren Händen da.
Wolfsburg kassiert drei Gegentore nach Standards
Noch vor Anpfiff hatte Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl bei DAZN erklärt, dass der VfL „für eine sehr lebendige und intensive Art zu spielen stehen“ möchte. Lebendig und intensiv war dann auch der Auftritt bei Meister Leverkusen. Mehr aber auch nicht, die Wölfe reisen nach dem 3:4 ohne Punkte nach Hause – und das obwohl man der Werkself drei Tore eingeschenkt hat.
„Wenn man drei Tore auswärts macht, muss man mindestens einen Punkt mitnehmen“, ärgerte sich Abwehrmann Sebastian Bornauw über die verpatzte Chance und stellte enttäuscht fest, dass den Niedersachsen „eine lange Busfahrt“ nach Hause bevorsteht. Ähnlich äußerte sich auch Patrick Wimmer, der zugab, dass es „schon sehr schmerzt, wenn man drei Tore auswärts in Leverkusen schießt“ und dennoch leer ausgeht.
Bornauw stellte zudem fest, dass man den Leverkusener „aus dem Spiel sehr wenig weggegeben“ habe, es sei aber eben „auch Scheiße“, drei Gegentore nach Standards zu kassieren. Das 1:1 von Florian Wirtz fiel nach einer Freistoßflanke, das 2:1 von Jonathan Tah ebenso nach einer Ecke wie das 3:3 von Piero Hincapie. „Leverkusen kickt natürlich gut, aber das darf nicht passieren“, so der Belgier.
Wolfsburg hat ein dünnes Punktepolster
Schön ist die Lage in Niedersachsen bei gerade einmal drei Punkten aus fünf Spielen gewiss nicht. „Wir müssen weiter schauen“, sagt Wimmer und verweist auf das „schwere Auftaktprogramm“ mit Bayern, Kiel, Frankfurt und nun Leverkusen. Die drei Punkte holte man in der vermeintlichen Pflichtaufgabe Kiel, doch ansonsten stand man ohne etwas Zählbares da, da hilft auch die Erkenntnis, dass man gut dagegengehalten hat, nur bedingt.
Fakt ist: Wolfsburgs Punktepolster ist recht dünn. „Man sieht schon die ganze Saison, dass wir eine gute Mentalität in der Mannschaft haben“, betonte Wimmer und ergänzte: „Wir sind knapp dran, aber knapp dran ist leider nicht gut genug. Das müssen wir besser machen.“