Drees über Alternativen zum VAR: „Die Challenge ist kein Allheilmittel“ 

 

Seit seiner Einführung zur Saison 2017/18 wird in der Bundesliga kontinuierlich über den Videobeweis diskutiert. Bei der Debatte um Alternativen schaltete sich nun auch Ex-Schiedsrichter und VAR-Projektleiter Jochen Drees ein.

Innovations-Leiter des DFB deutlich

Es gibt kaum ein Wochenende, an dem nicht über den Videoschiedsrichter diskutiert wird. Ein Ende dieser leidigen Dauerdebatte sieht Jochen Drees, Innovations-Leiter beim DFB und VAR-Projektleiter, nicht in Sicht.

Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter sagt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur aber auch unmissverständlich: „Die Challenge ist kein Allheilmittel.“

„Viele denken wohl, dann würden die Diskussionen aufhören.“ (Jochen Drees)

Hintergrund: An die Idee einer Challenge ist der sogenannte Video-Support geknüpft, durch den Trainer bei strittigen Szenen Einspruch einlegen dürften. Anschließend würde sich der betroffene Schiedsrichter wie bei einem Videobeweis in die Review Area begeben.

Unerschöpflich ist die Zahl der Einsprüche freilich nicht, diese wäre stattdessen begrenzt und fest vorgegeben. Beim Thema Video-Support wären indes auch wesentlich weniger Personal und Technik als aktuell notwendig.

„Viele denken wohl, dann würden die Diskussionen aufhören. Aber ich glaube nicht, dass das der Fall ist“, stellte Drees klar, der anfügte: „Auch dann bleibt die Entscheidung beim Schiedsrichter, der sich die Szene nach Aufforderung eines Trainers anschauen und dann mit fachlichen Argumenten zu einer Entscheidung kommen muss.“

„… dann wären wir hier in Deutschland sehr zügig“

Während die Trainer-Challenge diverse Probleme abstellen könnte, würde sie fraglos neue öffnen. Beispielhaft werden Szenen genommen, in denen Teams gegen Spielende Zeit schinden würden oder in Drucksituationen den Fluss des Gegners mit einer Unterbrechung bewusst stören würden.

Auch die Sorge vor sogenannten Challenge-Empfehlungen, die beispielsweise von Vereinen beauftragte Ex-Schiedsrichter von der Tribüne aus geben würden, besteht. Die FIFA nimmt den Vorstoß durchaus ernst und testete den Video-Support in jüngerer Vergangenheit häufiger.

„Wenn das Okay von der FIFA käme, dann wären wir hier in Deutschland sehr zügig in der Lage, den Video-Support umzusetzen“, erklärt Drees: „Wir müssten die Schiedsrichter natürlich schulen. Allerdings sind die meisten Schiedsrichter bei uns ohnehin als Videoassistenten im Einsatz. Die kennen sich also damit aus.“

 

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