Coskun ist tot. Wie der 1. FC Köln am Dienstag bekanntgab, ist der erste türkische Spieler in der Klubhistorie der Kölner am Tag zuvor im Alter von 90 Jahren verstorben.
Einstiger Kölner Offensivmann wurde 90 Jahre alt
Coskun wurde 1934 im türkischen Aydin geboren. Dass der Offensivspieler in zahlreichen Datenbanken, unter anderem auch in der des kicker, als Jahrgang 1935 gelistet ist, hat einen kuriosen Grund: Damit Coskun an einem Jugendturnier teilnehmen konnte, ordnete sein damaliger Trainer an, sein Geburtsdatum um ein Jahr nach hinten zu verschieben. Coskun konnte eingesetzt werden, war fortan allerdings um ein Jahr jünger gelistet.
Vor seinem Wechsel zum 1. FC Köln hatte Coskun bereits eine Begegnung mit Deutschland: Bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz stand er für die Türkei gegen die deutsche Nationalmannschaft auf dem Feld. Das Entscheidungsspiel um den Einzug ins Viertelfinale entschied der spätere Weltmeister aus Deutschland mit 7:2 für sich.
Vizemeister mit Köln – 2013 erhält Coskun den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
Fünf Jahre später machte sich Coskun aus der Türkei, wo er für Besiktas gespielt hatte, auf den Weg nach Deutschland – und nach Köln. Über einige Ecken – unter anderem habe der damalige kicker-Herausgeber Dr. Friedebert Becker den Namen Coskun bei Franz Kremer eingebracht, wie es in der Meldung der Kölner heißt – landete der Offensivmann in der Domstadt. Beim 1. FC Köln fand Coskun die gesuchte neue Herausforderung und wurde zum ersten türkischen Spieler in der Vereinsgeschichte.
Zwei Jahre blieb Coskun bei den Kölnern, wurde mit ihnen 1960 Vizemeister und zweimal Westdeutscher Meister. 1961 wechselte er zum Bonner SC, zwei Jahre später beendete er seine Karriere. Als Trainer im Amateurbereich blieb er dem Fußball aber auch im Anschluss treu. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit beim Fußballkreis Köln und seine Verdienste um Integration im Fußball erhielt Coskun 2013 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.