Unter anderem die Stabilisierung der Defensive ist ein Thema beim VfL Bochum. Für den fest eingeplanten Abwehrchef kommt die Partie am Freitagabend in Dortmund aber noch zu früh.
Siegloser VfL mit einigen Änderungen beim BVB
Deutliche Fortschritte sind zu erkennen, doch am fünften Spieltag muss der VfL Bochum weiter ohne Ivan Ordets auskommen. Der Ukrainer steht zwar wieder im Mannschaftstraining, bestritt zuletzt auch wieder intensive Zweikämpfe, fühlt sich aber noch nicht fit genug genug für das Spiel am Freitagabend gegen Borussia Dortmund.
„Ivan hat die Woche über komplett mittrainiert, er fühlt sich aber noch nicht zu 100 Prozent bereit, um zu spielen“, berichtete Trainer Peter Zeidler am Donnerstag. Im abschließenden Spiel der Saison-Vorbereitung hatte der Ukrainer eine Schulterverletzung erlitten, kommt erst allmählich auf die Beine, ist im Grunde genommen aber fest eingeplant als Abwehrchef in einer bisher des Öfteren ungeordneten Defensive.
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Auch Masovic nicht bereit für Dortmund
Klar ist nun auch, dass Erhan Masovic am Freitag ebenfalls nicht zum Kader gehören wird. Der Innenverteidiger, beim 2:2 gegen Holstein Kiel schon nach 15 Minuten ausgewechselt, hat die ganze Woche über nicht trainiert. Er fehlt derzeit, weil seine Frau das erste Kind erwartet.
Damit bleibt zunächst offen, wer den Posten im Zentrum der Viererkette neben Jakov Medic übernehmen wird, der im Sommer von Ajax Amsterdam in den Ruhrpott kam. Ibrahima Sissoko rückte gegen Kiel in die Viererkette, er ist aber für das Mittelfeld vorgesehen. Zum Kader am Freitag gehören als Innenverteidiger Tim Oermann und Noah Loosli, die zuletzt außen vor blieben.
Blickpunkt Dortmund: In seiner Jugend sei er einmal als Fan im Westfalenstadion gewesen, erinnert sich Zeidler, später dann auch mal dienstlich als Co-Trainer von Ralf Rangnick mit der TSG Hoffenheim.
Die Erwartung des Bochumer Trainers vor seinem ersten Revierderby: „Wenn man den Dortmunder Kader betrachtet – das sind natürlich alles internationale Klassespieler. Wir dürfen Ihnen wenig Raum bieten.“ Und weiter: „Die Frage wird sein, ob wir das hinkriegen, aber wir fahren mit hoher Zuversicht nach Dortmund. Wir fahren da hin, um in vielen Phasen des Spiel präsent zu sein.“
Nimmt man allerdings die schwache Anfangsphase der Partie gegen Kiel und auch die äußerst mäßige zweite Halbzeit, dann müsste der VfL sogar befürchten, eine deutliche Abfuhr zu erleben. Zwischendurch allerdings, auch das sei erwähnt, zeigte sich der VfL gegen Kiel von seiner besseren Seite, als die Mannschaft die Partie drehte und zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung ging.
Dass seiner Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit äußerst passiv wirkte, im Laufe des Spiels die Puste ausgegangen sei, verneint Zeidler allerdings ganz deutlich. „Wir haben gezeigt, dass wir bis zum Schluss die Intensität mitgehen können. Es ist bei uns also kein Thema der physischen Verfassung.“
Wo klemmt es also? „Da spielen mentale Dinge eine ganz große Rolle“, versichert Zeidler und zählt auf: „Überzeugung, Selbstbewusstsein, außerdem hatten wir gegen Kiel Angst, etwas zu verlieren. In Dortmund allerdings können wir nur gewinnen.“
Die Innenverteidigung also wird Zeidler umbauen, das Mittelfeld gewiss auch. Denkbar sei, so Zeidler, sogar eine Formation mit drei Sechsern. Dann stünden Ibrahima Sissoko, Toto Losilla und Matus Bero gemeinsam auf dem Platz.
Gut möglich, dass in Dortmund aber auch Koji Miyoshi wieder von Anfang an dabei ist. Der Japaner überzeugte zuletzt in Freiburg mit feinen Pässen und brachte Schwung ins Bochumer Spiel. „Fußballerisch ist er natürlich eine Bereicherung, er ist eine Idee für die Startelf“, verriet Zeidler.